Donnerstag, 3. September 2015
Effizienz am Computer
Kategorie: #PC-Tipps & Rat
Bilder einfügen, zwischen einem Textdokument und Internet hin- und herwechseln, Sonderzeichen eingeben usw. lässt sich äußerst langsam und umständlich erledigen - oder eben effizient. Hier ein paar Tipps für schnelleres und einfacheres Arbeiten mit Windows:

Tastaturkürzel

Vieles geht schneller, wenn man nicht mit der Maus Befehle ansteuern muss, sondern einfach die richtigen Tasten auf der Tastatur drückt. In den folgenden Beispielen, die nur eine kleine Auswahl darstellen, bedeutet "+", dass die entsprechenden Tasten gleichzeitig gedrückt zu halten sind und ">", dass eine Taste nach der anderen gedrückt wird.
  • Kopieren: (zuerst das zu kopierende Objekt - die Datei, das Bild, die Textzeile etc. auswählen), dann: Strg + C
  • Einfügen: Strg + V
  • Ausschneiden: Strg + X
  • Rückgängig: Strg + Z. Dieser Befehl funktioniert auch nur dort, wo er sich auch über die Menüstruktur auswählen lässt.
  • Alles auswählen: Strg + A
  • Sonderzeichen: mit Alt + Zifferncode, z.B.:
  • Zwischen versch. Fenstern hin- und herwechseln: Alt > Tabulator
  • Speichern: Strg + S
  • Eine Internetseite mit einem Lesezeichen markieren: Strg + D
  • Schließen oder, wenn man sich am Desktop befindet, Herunterfahren: Alt + F4
  • Drucken: Strg + p

Kontextmenü

Einfaches Speichern von Grafiken und verlinkten Dateien:

Bilder von Webseiten werden am besten per Kontextmenü gespeichert: mit Rechts draufklicken und "Grafik speichern unter" wählen, dann den Speicherort angeben.



Wenn das nicht funktioniert, hilft es manchmal, zuerst die Grafik anzeigen zu lassen. Wiederum das Kontextmenü aufrufen und diesmal "Grafik anzeigen" wählen. Das führt zu einer Seite, auf der sich nur die Grafik befindet. Diese sollte sich dann mittels "Grafik speichern unter" sichern lassen. Wenn der Betreiber der Website Vorsorge getroffen hat, damit sich seine Bilder nicht einfach speichern lassen, dann scheinen die genannten Optionen im Kontextmenü allerdings nicht auf.

Ähnlich funktioniert es für PDFs und andere verlinkte Dateien. Anstatt mit der linken Maustaste die Datei zu öffnen (was das Prozedere u.U. nur unnötig verlängert) klickt man gleich mit rechts auf den Link. Im Kontextmenü "Ziel speichern unter" wählen und den Speicherort angeben. Dann ist die Datei auf dem eigenen PC gespeichert und kann dort jederzeit geöffnet werden.

>> (0 Kommentare)     Kommentieren
Mittwoch, 15. Juli 2015
Junglehrerlos
Kategorie: #ich schreibe
Die Lehrerin. Der Tragödie erster Teil.
Schulschluss.
In einem hochgewölbten, engen Salzburger Zimmer die Lehrerin, unruhig auf ihrem Sessel am Pulte.

Habe nun, ach! Philosophie,
Französisch und Psychologie,
Und kurz auch mal Geographie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, nicht Bätschler zwar,
Und ziehe schon fast ein ganzes Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine SchülerInnen an der Nase herum -
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Denn es geht jetzt drum, Kompetenzen zu kennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle Experten
Am Bifie1, die Leistung bloß mit Rastern bewerten;
Die Regierung hat kein Geld und keine Skrupel,
Aber ich fürcht‘ weder Heinisch-Hosek noch Häupl -
Dafür sind mir auch alle Werteinheiten entrissen,
Und das BORG², ja, das werd ich vermissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Mit Schülern üben und erklären.
So hab ich weder Stund‘ noch Geld,
Noch Werteinheit in dieser Welt;
Es möchte kein UP3 so länger leben!
Drum hab ich mich dem Werkvertrag ergeben,
Ob mir durch Kunden Wunsch und Fragen,
Nicht mancher Kurs wird zugetragen;
Dass ich nicht mehr, mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Dass ich erkenne, wer den LSR4
im Innersten regiert als Herr,
Schau alle Objektivierung und Verfahren,
Und tu nicht mehr ohne Ahnung verharren.

O sähst du, Sommersonnenschein,
Zum letzten Mal auf meine Pein,
Den ich nach manchmal kurzer Nacht
Am Lehrerpult herangewacht:
Dann, über Büchern und Papier
Glücksel’ge Kollegen, erschient ihr mir!
Ach! könnt ich doch auf BORGeshöhn
In eurem lieben Lichte gehen!
Um Lehrerhöhle mit Schülern schweben,
Auf Konferenzen in eurem Dämmer weben,
Mit all dem Wissen voll beladen
In eurer Schul‘ gesund mich baden!

Weh! wart ich auf den Anruf noch?
Verfluchtes dumpfes Sommerloch!
Wo selbst das liebe Himmelslicht
Trüb durch unsich're Zeiten bricht!
Beschränkt von diesem Bücherhauf,
Den Würme nagen, staubbedeckt,
Den, bis an die hohe Schulglocke hinauf,
Ein korrigiert Papier umsteckt;
Mit Stiften, Heften rings umstellt,
Mit Formularen vollgepfropft,
Der Kollegen Zeug noch drein gestopft -
Das ist meine Welt! das heißt eine Welt!

Und fragt ihr noch, warum mein Herz
Sich bang in meinem Busen klemmt?
Warum ein unerklärter Schmerz
Mir alle Lebensregung hemmt?
Statt der pädagogischen Natur,
Da der LSR die Lehrer schickt hinein,
Umgibt in Sonn‘ und Urlaub nur
Mich Zukunftsangst und Abschiedspein.

Bewirb dich! Auf! Hinaus ins weite Land!
Und dies geheimnisvolle Buch
Von der Ministerin eigner Hand
Ist dir es nicht Geleit genug?
Erkennest dann der Zuteilung Lauf,
Und wenn der LSR dich unterweist,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
Wie spricht ein Geist zum andern Geist.
Umsonst, dass trock’nes Sinnen hier
Die heil’ge Reihung dir erklärt.
Ihr schwebt, ihr Beamten, neben mir;
Antwortet mir, wenn ihr mich hört!

(Sie schlägt das Buch auf und erblickt das Zeichen des Bildungsministeriums.)

Ha! welche Wonne fließt in diesem Blick
Auf einmal mir durch alle meine Sinnen!
Ich fühle junger Lehrer Lebensglück
Neuglühend mir durch Nerv und Adern rinnen.
War es ein Hofrat, der diese Zeichen schrieb,
Die mir das innre Toben stillen,
Das arme Herz mit Freude füllen,
Und mit geheimnisvollem Trieb,
Die Stellen an AHS rings um mich her enthüllen?
Bin ich ein KV5? Mir wird so licht!
Ich schau in diesen reinen Zügen
Die wirkende Bürokratie vor meiner Seele liegen.
Jetzt erst erkenn ich, was die Frau Direktor spricht:
„Der Stellenmarkt ist nicht verschlossen;
Nur dein Fach ist zu, dein andres auch!
Doch, bade, Lehrer, unverdrossen
Und sei es bloß mit Gartenschlauch!“

(Sie beschaut das Zeichen.)

Wie alles sich zum Stundenplan webt,
Ein Fach im andern wirkt und lebt!
Wie die Lehrkräfte auf und nieder steigen
Und sich die weißen Kreiden reichen!
Mit fachdidaktischen Schwingen
Vom Schulbuch in die Schülerköpfe dringen,
Harmonisch all den Stoff durchbringen!

Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!
Wo fass ich dich, pädagogische Natur?
Euch Stunden, wo? Ihr Quellen meines Strebens,
An denen Arbeit und Zukunft hängt,
Dahin die Lehrerschar sich drängt -
Ihr entfällt, ihr verrennt, und schmacht‘ ich so vergebens?

(Sie schlägt unwillig das Buch um und erblickt das Zeichen des Dienstrechtes.)

Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein!
Du, IL-Vertrag6, bist mir näher;
Schon fühl ich meine Kräfte höher,
Schon glüh ich wie von neuem Wein,
Ich fühle Mut, mich in die Schul‘ zu wagen,
Der Schüler Weh, der Schüler Glück zu tragen,
Mit Noten mich herumzuschlagen,
Und in des Lehrerzimmers Platznot nicht zu zagen.


1 Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens
2 Bundesoberstufenrealgymnasium – mein (nun ehemaliger) Arbeitsplatz
3 Unterrichtspraktikant
4 Landesschulrat
5 Klassenvorstand
6 Fixvertrag